Dr. Schmitt

Dr. Schmitt“- Norman Schlupp und Simon Stickel





Norman Schlupp und Simon Stickel, zusammen sind sie „Dr.Schmitt“. Zwei junge Klangkünstler die sich seit ca. zwei Jahren mit Klangelektronik beschäftigen. Bei Interface die 2te stellen sie ihr Projekt A.R.I.S.C. vor, das den Menschen eine Möglichkeit bietet in eine Welt der Klangkünste einzutauchen, sich zu bewegen, in ihr frei experimentieren zu könnnen und um herauszufinden was die selbstgebaute Maschine eigentlich kann. 

 
  1. Der Name eurer Gruppe lautet „Dr. Schmitt“. Wie seid ihr darauf gekommen?
Norman: Der Name bezieht sich auf ein elektronisches Bauteil - den Schmitt-Trigger.
Dieser wurde 1934 von dem Biophysiker Otto Herbert Schmitt entwickelt. Er war in verschiedenen Bereichen tätig und hat unter anderem biologische Untersuchungen an Nervenzellen durchgeführt und sich mit dem Aktionspotenzial, das über die Nerven wandert, beschäftigt. Das ist das elektronische Signal mit dessen Hilfe Reize im Körper weitergeleitet werden. Um diese Nervenimpulse zu simulieren entwickelte er den Schmitt-Trigger.

Simon: Diese technisch erzeugten Impulse ergeben bei einer bestimmten Wiederholungsrate eine Frequenz, die im richtigen Frequenzspektrum als Ton wahrnehmbar wird. Dies ist sozusagen der Grundstein der elektronischen Tonerzeugung, wobei der Klang durch die Verschaltung der Bauteile bestimmt wird.

  1. Wie seid ihr zur Klang-Kunst gekommen?
N: Wir haben uns mit einfachen Synthesizern beschäftigt und Möglichkeiten gesucht
mit elektronischen Geräten selbst Klänge zu erzeugen. Das führte dann dazu, dass wir uns erste Schaltpläne rausgesucht haben, anfingen diese zu bauen und zu experimentieren, was man mit einfachen Mitteln machen kann. Eins der ersten Bauteile, was uns dabei aufgefallen ist, war der Schmitt-Trigger, da man damit recht schnell Geräuschgeneratoren bauen kann.

  1. Wie lange beschäftigt ihr euch schon damit?
S: Ich habe mich schon früh für Technik interessiert und begann in jungen Jahren die ersten Geräte auseinanderzunehmen, da ich wissen wollte, wie die Dinge funktionieren. Dieses Interesse führte dann auch zu meiner Ausbildung als Techniker . Was die Klangelektronik betrifft, experimentieren wir schätzungsweise seit zwei Jahren.

  1. Was ist das Interessante dabei?
S: Ich würde sagen: du hast ein kleines Käferchen, einen kleinen Chip mit acht Beinen, machst Spannung dran, schließt zusätzlich drei Bauteile an, die Lautsprecherbox und das erzeugt Geräusche.

N:Der Punkt ist nicht nur, dass es die Geräusche macht, sondern dass, je nachdem wie du das Ganze aufbaust, du die Geräusche beeinflussen kannst. Mir macht es am meisten Spaß, mit dem Gerät zu experimentieren, um herauszufinden was man an Sounds rausholen kann.

Experiment und Beschreibung
  1. Welche Aufgaben hat jeder einzelne von euch beiden?
S: Norman ist eher der kreative Part, der wild irgendwas zusammensteckt und guckt, was dabei rauskommt. Und ich muss das Ganze nach herkömmlichen technischen Vorgehensweisen überdenken und manchmal sogar berechnen, wobei ich dann doch gerne erstaunt bin, wenn bei Norman's wilden Verschaltungen etwas Neues entsteht, was ich als Techniker so nie gemacht hätte. Das ist ein gutes Zusammenspiel zwischen ausprobieren und ein bisschen mehr in der Materie zu überlegen, ob es funktionieren kann oder nicht.

  1. Beschreibt das Projekt kurz.
N: Das Projekt heißt A.R.I.S.C. was für Analoge Räumlich Interaktive Soundcollage steht. Die Grund-Idee, die dahintersteckt, ist dass wir verschiedene Soundgeneratoren zusammenstellen, diese aufstellen und dann wiederum so mit unterschiedlichen Beeinflussungsmöglichkeiten ausstatten, dass durch die Bewegung von Leuten im Raum diese Geräte ausgelöst werden und der Klang dadurch verändert wird. Das bedeutet, wenn du dich durch unser Projekt bewegst, entsteht eine Interaktion mit dem Gerät. Es ist so gedacht, dass die Leute die Möglichkeit haben mit diesem Gerät, was wir aufbauen, einfach ganz frei zu experimentieren und selbst herauszufinden, was die Maschine eigentlich kann und was nicht.

  1. Was ist für euch das Interessante an A.R.I.S.C. ?
S: Unter anderem rauszufinden, was die eigene Bewegung im Raum auslöst, der Überraschungseffekt, nicht zu wissen wer gerade was bewirkt, wenn mehrere Leute da sind.

N: Um es kurz zu sagen, dass jeder selbst mit der Installation spielen kann. Wir wollen da eine Maschine hinstellen, die Geräusche macht und mit der sich die Menschen beschäftigen sollen. Eine Maschine, die auf den Anwesenden in irgendeiner Form reagieren wird, so dass dieser auch reagieren muss.

  1. Worauf muss man bei so einem Experiment besonderes achten?
S: Wir müssen uns überlegen was für Möglichkeiten wir dem Zuhörer, Zuschauer geben wollen, welche Möglichkeiten der Interaktion bestehen sollen. Das ist eine Schwierigkeit, aber auch das Interessante.

  1. Was ist für euch Klangkunst, was verbindet ihr damit?
N: Für mich ist Klangkunst Experimentieren mit Sound, in gewisser Maßen noch ein Raum der demjenigen, der sich dieser Klang-Kunst hingibt, quasi aufgemacht wird, auf den man sich einlassen kann und in dem man auf verschiedene Weise durch die Sounds beeinflusst wird. Sei es jetzt, dass man irgendwie ein anderes Zeit- und Raumerlebnis hat, oder man einfach mit den Möglichkeiten spielt und lustige Sounds produziert.

  1. Was erwartet ihr von dem Ganzen?
N.,S.: Wir wollen unsere Projekte vorantreiben, andere Leute kennenlernen, die sich auch mit Klangkunst beschäftigen, und vielleicht Kontakte knüpfen. Wir haben die Möglichkeit, was wir sonst zu Hause nur für uns selbst bauen, Leuten vorzuführen, damit sie auch Spaß dran haben können.




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